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7jähriger Roma-Junge ins Heim gesteckt. Kundgebung vor Bonner Jugendamt Stoppt die Traumatisierung von Roma-Kindern!

7jähriger Roma-Junge ins Heim gesteckt. Kundgebung vor Bonner Jugendamt

Stoppt die Traumatisierung von Roma-Kindern!

Das Bonner Jugendamt hat einem Rom ohne nachvollziehbaren Gründe seinen 7jährigen Enkel weggenommen. Der Großvater hatte seit der Geburt seines Enkels das alleinige Sorgerecht und ist vor drei Jahren mit dem Jungen aus Tschechien nach Deutschland gekommen. Die Mutter des Jungen wollte, dass ihr Vater und ihr Sohn es besser haben. Der Mann ist Mitte 50, arbeitet hier, während der Junge in den Kindergarten geht.

Im Oktober 2020 kommt der Junge nicht, wie sonst üblich, aus dem Kindergarten nach Hause zurück. Der Großvater ruft im Kindergarten an und erfährt: „Ihr Enkel kommt nicht mehr nach Hause“. Das Jugendamt hat ihn abgeholt.

In der Gerichtsverhandlung Ende Oktober wird dem Großvater das Sorgerecht entzogen, obwohl der Junge in der Verhandlung mehrfach geäußert hat, dass er zurück zu seinem Opa will. Der Arztbericht dokumentiert zudem, dass der Großvater die wichtigste Bezugsperson für den 7jährigen darstellt. Es gibt keinen Verdacht auf Misshandlung oder sonstige nachvollziehbaren Gründen, warum der Junge nicht bei seinem Großvater leben sollte.

Auch der Sohn des Mannes und eine Freundin der Familie, die ebenfalls tschechische Romni ist, leben in Deutschland. Da beide fließend Deutsch sprechen, haben sie den Mann bei den Gesprächen mit dem Jugendamt unterstützt, wurden aber nicht ernst genommen. Auch bei der Gerichtsverhandlung war der Sohn zunächst mit im Saal, wurde aber hinausgeschickt. Der Großvater ohne Deutschkenntnisse blieb ohne Übersetzer im Verhandlungssaal.

Die Familie hatte eine Familienhilfe. Die Frau hat immer einen großen Hund mitgebracht, vor dem der Junge Angst hatte. Unserer Erfahrung nach sind Menschen in diesem Tätigkeitsbereich häufig voller Vorurteile gegen Roma und mit am schwierigsten für Diskriminierung zu sensibilisieren. Die „Familienhilfe“ hat vor dem Gerichtsgebäude die Familie des Jungen als „Sippe“ bezeichnet und ihn von seiner Familie weggebracht. Der Junge weinte und sagte, er wollen nach Hause und dass er im Heim geschlagen werde.

Der Mann weiß nicht, in welchem Kinderheim sich sein Enkel befindet und hat ihn seit vier Monaten nicht gesehen, da das Jugendamt und das Heim dies unterbinden.

Der behördliche Kindesentzug hat eine lange Tradition in der institutionellen Diskriminierung gegen Roma. Wir fordern: Lasst den Jungen zurück zu seiner Familie!

Solidarisiert euch mit der Familie und kommt zur Kundgebung!

Wann: 9. März, ab 8h

Wo: Jugendamt Tannenbusch
Oppelner Straße 130.
53119 Bonn

Ein kommentar

  1. Bahtale!

    ich bitte zu entschuldigen, dass ich mich über diesen Weg mit einer Situation an Euch wende, dass nicht nur mir größte Irritationen und Betroffenheit ausgelöst hat:

    Meine Ehefrau absolviert derzeit ein studentisches Praktikum in einer Einrichtung. Sie ist dabei auf ein Roma-Stämmiges Mädchen aufmerksam geworden, das seit einiger Zeit dort untergebracht ist. Dieses Kind ist meiner Frau längst ans Herz gewachsen und wir haben uns, nachdem deutlich wurde, dass eine Rückkehr in den elterlichen Haushalt nicht mehr möglich sein würde, nach langer und reiflicher Überlegung dazu entschlossen, uns als Pflegeeltern für dieses Kind zu bewerben. Das Mädchen ist weder verhaltensauffällig oder sonstiges. Dazu haben wir uns direkt bei dem Träger gewendet, um auch die nötige professionelle Distanz zu meinem Arbeitgeber zu wahren. Dieses Mädchen ist Roma-Stämmig und hat somit den gleichen sozio-kulturellen Hintergrund wie meine Frau und ich.

    Im November/Dezember 2021 habe ich den Kontakt zur der zuständigen Vormündin, gesucht, weil die Kommunikation mit der ASD-Kollegin Sachbearbeiterin, etwas schwierig und uneindeutig ist. Nach meiner ersten Kontaktaufnahme zum Vormund gab es zunächst keine Rückmeldung mehr von ihrer Seite. Stattdessen teilte mir die Sachbearbeiterin des Jugendamtes per Mail mit, dass das Mädchen langfristig in einer entsprechenden Jugendhilfeeinrichtung fremdplatziert werden sollte, argumentativ gut wurde das nicht erläutert. Der Vormund wurde von uns darüber informiert, dass das Mädchen und wir einen Roma-Hintergrund haben und wir somit auch die Sprache beherrschen und selbstverständlich die entsprechenden Sitten und Gebräuche kennen. Der Vormund erwiderte, „dass die Aufrechterhaltung der Sprache und der Kultur nicht immer förderlich sei“. Ich habe mir zuerst nichts dabei gedacht, aber im Nachhinein habe ich von meiner Ehefrau erfahren, dass die Person sehr vorurteilsbehaftet sein soll.

    Diese Art der Entkulturalisierung und der Entfremdung weckt Erinnerungen an „Maria Theresia“ (Auslöschung des Zigeunerblutes) bei mir hervor. Die Erstsprache ist bei jedem Kind die Sprache der ersten Emotionen. Eine erzwungene Sprache kann zur Entwurzelung und irreparablen Störungen führen.

    Ich frage mich, ob der Vormund bei anderen Kindern ebenso handelt, die vielleicht türkisch oder arabisch stämmig sind? Nichtdestotrotz habe ich schon den Kontakt zu diversen Organisationen, wie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, „Roma Antidiscrimination Network“ und der Roma-Aktivistin, Frau Bislimi.

    Ich bitte, dass das Vorgehen des Vormundes und der Sachbearbeiterin genauer hinterfragt und uns erklärt wird, was genau zum Ausschluss von uns als potenzielle Pflegeeltern geführt hat/wird? Zudem verstehe ich auch nicht, warum uns, meiner Frau und mir, als Pädagogin bzw. Sozialarbeiter die Übernahme der Aufgaben einer Pflegefamilie nicht möglich gemacht bzw. erschwert wird? Wir werden demnächst in den Stadtteil Rüttenscheid ziehen, sodass das Mädchen ein eigenes Zimmer hätte und fern vom Essener-Norden wäre.

    Unabhängig davon wünschen wir uns für das kleine Mädchen das Beste und keine voreingenommene Haltung, die antiziganistisch ist! Wir – die Stadt Essen – propagieren das Konzept „Zusammenleben im Vielfalt“ und wollen Integration fördern, aber an anderer Stelle gibt es Mechanismen, die das hindern!

    VG

    Damian

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