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Das Mahnmal bleibt! By any means necessary

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Liebe Alle,

das Mahnmal für die ermordeten Sinti und Roma Europas in Berlin ist in Gefahr. Seit ein paar Wochen gibt es Proteste. Wir möchten diese Proteste ausweiten – und zwar mit euch zusammen!

Darum rufen wir euch – Initiativen, Organisationen, künstlerische Einrichtungen und Einzelpersonen – auf, unseren Aufruf zu unterzeichnen. Bitte schreibt uns bis Dienstag, 7. Juli 2020,an mail@bundesromaverband.de um unsere Stellungnahme zu unterzeichnen. Sagt uns bitte genau, eure Namen und Titel, mit denen ihr darunter stehen wollt. Und bitte ladet weitere Menschen und Organisationen zur Unterzeichnung ein.

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Das Mahnmal bleibt! By any means necessary
Das zentrale »Mahnmal der im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas« ist durch Pläne der Deutschen Bahn bedroht. Eine Strecke der Berliner S-Bahn soll unter dem Mahnmal durchführen. Der Gedenkort soll (teilweise) entfernt und über viele Jahre gar nicht mehr zugänglich sein. Über 60 Jahre mussten Roma und Sinti um dieses Mahnmal und die mit ihm verbundene Anerkennung ihres Leids kämpfen.

Es gibt zur Zeit Gespräche über alternative Bahnstrecken – aber es steht nicht fest, wie diese Gespräche ausgehen werden. Daher finden wir es wichtig, darum zu kämpfen, dass das Mahnmal in der bestehenden Form bleibt und in keiner Weise angetastet wird. Die deutsche Bahn muss ihre Pläne ändern. Nichts von dem Areal rund ums Mahnmal darf angetastet werden. Es gibt immer weniger Zeitzeug:innen. Darum ist es umso wichtiger, dass das Mahnmal sicher bestehen bleibt, nicht jetzt und auch nicht in Zukunft angetastet wird.

Alle heute lebenden Roma und Sinti sind Nachkommen der Verfolgten, Kinder und Enkel der Überlebenden. Viele unserer Menschen haben kein Grab. Sie wurden in Todeslagern vergast, in Wäldern erschossen, in Massengräbern verscharrt. Unser Denkmal in Berlin ist der Ort, an dem wir um die Toten ohne Gräber trauern.

Es ist aber nicht nur ein Ort der Trauer für die Hinterbliebenen. Es ist auch ein Ort der Mahnung. Ein Ort des Nie wieder. Somit erfüllt das Mahnmal eine wichtige Funktion für die Mehrheit. Wir können den Völkermord an unseren Menschen nicht vergessen. Die Mehrheitsbevölkerung kann das durchaus, sofern sie überhaupt vom Völkermord an Roma und Sinti weiß. Das Mahnmal ist ein Ort, an dem die Mehrheit aus der Geschichte lernen kann. Darum ist auch die Mehrheit in der Verantwortung, für den Ort zu kämpfen.

Die Reichsbahn hat Zwangsarbeiter_innen nach Deutschland verschleppt, ohne die Wirtschaft und Krieg nicht aufrecht erhalten worden wären. Sie hat Millionen damit verdient, Menschen in die Arbeits- und Todeslager zu transportieren. Dass es jetzt gerade ihre Nachfolgerin ist, die Deutsche Bahn, die unser Denkmal zerstören wird, ist eine unerträgliche Respektlosigkeit gegenüber den wenigen Überlebenden, die noch da sind, und allen unseren Menschen.

Die Verfolgung von Roma ist nicht nur Teil der Geschichte. Sie ist auch Teil der Gegenwart. Rassismus, Diskriminierung und Gewalt sind Teil unseres Alltags. In Deutschland, in Europa, in der Welt.

Die Abwehr, die sich gegen uns richtet, sowohl in der Migrationsabwehr als auch in historisch gewachsenen strukturell rassistischen Vorgängen – sie wirkt schlimmer je weniger Unterstützung und Wahrnehmung wir haben. Daher empfinden wir schon die Diskussionen um das Mahnmal als Angriff.

Wir sprechen uns seit Jahren gegen ein leeres Erinnern und ein kaltes Vergessen aus. Um die Unterbrechung der fortgesetzten Geschichte müssen wir weiter ringen.

Wir haben eine Demo in Berlin organisiert unter dem Motto: Schützt das Mahnmal für die Sinti und Roma Europas. Wir organisieren weiter Proteste, Kundgebungen, Demonstrationen, Gedenkveranstaltungen, bis das Mahnmal sicher ist.

Dani Karavan, der Künstler, der das Mahnmal gestaltete, hat angekündigt, dieses notfalls mit seinem Körper zu schützen. Er ist heute 89 Jahre alt. Wir nehmen das als Auftrag und wir rufen euch: Aus Respekt für die bis zu 1,5 Millionen ermordeten Roma und Sinti Europas! Zeigt eure Solidarität, beteiligt euch und kämpft mit uns ums Mahnmal – egal wo, egal wie – by any means necessary!

 

Das Mahnmal bleibt wie es ist!

Erstunterzeichner:innen

 

Bundes Roma Verband e.V.

 

English The Memorial remains! By any means necessary

 

Mehr Informationen:

https://www.bundesromaverband.de/23-unser-denkmal-ist-euer-mahnmal/

https://www.bundesromaverband.de/Protestaktion: Schützt das Mahnmal/Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma Europas!

https://www.tagesspiegel.de/politik/bedroht-durch-bauarbeiten-mahnmal-fuer-sinti-und-roma-am-neuen-ort/

https://taz.de/Mahnmal-fuer-ermordete-Sinti-und-Roma/!5689497/
https://taz.de/Konflikt-um-Sinti-und-Roma-Mahnmal/!5693664/

https://taz.de/Konflikt-um-Sinti-und-Roma-Mahnmal/!5693495/
https://taz.de/S-Bahn-Neubau-tangiert-Mahnmal/!5693686/
https://www.sueddeutsche.de/politik/sinti-und-roma-stoerung-am-sarg-eines-volkes-1.4956226
https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/berlin-s-bahn-nord-sued-bahn-kompromiss-im-streit-in-sicht-li.91189
https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2020/06/berlin-denkmal-sinti-roma-deutsche-bahn-alternativer-routenplan.html
https://www.tagesspiegel.de/politik/mahnmal-in-tiergarten-sinti-und-roma-sehen-gedenkort-durch-die-bahn-bedroht/25952140.html
https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2020/06/streit-sinti-roma-mahnmal-deutsche-bahn-ausbau-s-bahn.html
https://www.morgenpost.de/berlin/article229413524/Bahn-verlegt-S21-Tunnel-wegen-Sinti-und-Roma-Denkmal.html
https://www.berliner-woche.de/tiergarten/c-verkehr/ist-einem-bahnprojekt-das-denkmal-fuer-ermordete-sinti-und-roma-im-weg_a277360
https://www.jungewelt.de/artikel/380385.mahnmal-f%C3%BCr-sinti-und-roma-wer-nicht-richtig-erinnert-vergisst-schnell.html

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21 kommentare

  1. Johanna Plonka

    Das Mahnmal muss bleiben, damit die Verbrechen und Morde, die an Roma und Sinti verübt wurden immer in Erinnerung bleiben! Der lange Kampf für dieses Mahnmal darf nicht verhöhnt werden, indem es für eine Bahnschiene verlegt oder zerstört wird!

  2. Wenn wir die Geschichte löschen wollen, ist es so, dass sie sich wiederholt.
    Achtung !

  3. Hallo,

    wir, die SEEBRÜCKE Wuppertal, unterzeichnen gerne Euren Aufruf.

    Solidarische Grüße

    SEEBRÜCKE Wuppertal

  4. das Mahnmal bleibt und wir gemeinsam solidarisch schulter an schulter
    gegen den faschismus für eine antirassistische und antifaschistische gesellschaft

  5. Grattan Puxon

    Here in London we plan to combine the 2 August Commemoration of the Genocide and destruction of the Zigeunerlager at Auschwitz, with protest action demanding protection and preservation of our Berlin Memorial.
    At the same time, while planning events around next year’s 50-Year Golden Jubilee of the 1st World Romani Congress [1971-2021], the intention is to join with many others for a Congress summit in Berlin, which again c an help focus attention on the need to defend the Memorial against the plans of Germany Railways [if the issue has not been settled]
    Incidentally, the Golden Jubilee in London will include a major expo at which we shall recall the contributions of some of the Congress founders, including Melanie Spitta. We hope to show at least one of her documentary films. Yes, we in London are with you for the defence of the most important and central Monument to the Genocide of the Romani people, and that most terrible attempt to liquidate the Sinti of Germany.

  6. Soldarische Grüße aus St. Pauli!

    Wir vom St. Pauli-Archiv sind für den unbedingten Erhalt dieses Mahnmals und unterstützen auf jeden Fall Euren Aufruf!

    St. Pauli-Archiv e.V.
    Paul-Roosen-Straße 30
    22727 Hamburg

  7. Krause-Schmitt, Ursula

    Ich unterstütze Ihren Aufruf für den Erhalt des Mahnmals für die ermorderten Sinti und Roma in Berlin. Angesichts des zunehmenden Rassismusin unserer Gesellschaft muß die Erinnerung und Mahnung mehr denn je gefördert werden.
    Dr. Ursula Krause-Schmitt, Berlin

  8. Ich unterstütze iIhren Aufruf für den Erhalt des Mahnmals für die ermordeten Sinti und Roma in Berlin.Erinnerung und Mahnung, Achtung vor den vielen ermordeten gequälten Menschen. Die Augenzeugen sind fast alle nicht mehr am Leben. Wir die Enkel und Urenkel müssen die Erinnerung wachhalten.
    Das bin ich meinen Grosseltern, Eltern, allesamt Gegner des 3, Reiches schuldig.

  9. Janine Rutkowski

    Viele meiner Verwandten sind vergast, erschossen und für Experimente missbraucht worden. Es gibt nur noch wenige Zeitzeugen, umso wichtiger ist diese Gedenkstätte für uns Hinterbliebene, aber auch für die Nachkommen der Täter! Es soll Ruhepol zum stillen Gedenken sein und die Erinnerung wach halten,damit so etwas nie wieder passiert. Es soll eine Lehre und ein Ermahnen für alle sein. Das Mahnmal, das Denkmal MUSS unangetastet bleiben!! Alles Andere wäre nur der Beweis,das wir nach wie vor keine Achtung erfahren #Mahnmalbleibt

  10. membership to „save the memorial“

    Associazione Nazione Rom
    Consiglio Nazionale Rom Sinti Caminanti

  11. Prof. Dr. Fanny-M. REISIN

    Auch ich bin, wie Dani Karavan, bereit, das Mahnmal mit meinem 74 Jahre alten Körper zu schützen! So sind wir schon mindestens zwei Menschen jüdischer Herkunft, die sich bereit erklären, aufzustehen und einen abermals ungeheuerlichen Skandal in Sachen politisch rassisch Verfolgte in Deutschland, nicht widerstandslos passieren zu lassen!

    Keine Frage!
    Das Mahnmal für die Ermordeten Sinti und Roma Europas WIRD BLEIBEN!
    Und es wird dort bleiben wo es mit Bedacht errichtet worden ist:
    Im politischen Zentrum Berlins, ehemals Hauptstadt des faschistischen Terrorregimes, „NS-Deutschland“.

    Wie beklemmend! Wie unsäglich bedrückend!
    Just die S-Bahn GmbH, 100-prozentige Tochter der Deutschen Bahn (DB) AG, Nachfolgeunternehmen der Deutschen Reichsbahn, die unter der NS-Herrschaft den Transport von Millionen Menschen in den sicheren Tod zu planen, koordinieren und durchzuführen wusste, „übersieht“ bei der Planung einer neuen S-Bahn-Strecke in Berlin das zentrale Mahnmal in Gedenken der im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma.
    Eine mit Worten nicht zu fassende, ungeheuerliche Ignoranz!
    Abermals und bis heute Symbol bornierter Geringschätzung und Ausgrenzung. Und als wäre dies alles nicht skandalös genug, braucht es nun Wochen des Harrens in den Traumata rassistischer Ausgrenzung, Proteste und Demonstrationen, ehe die Verantwortlichen der DB AG aber auch alle sonst Zuständigen in der Bundesrepublik Deutschland sich bequemen, in aller Form sich öffentlich bei Zentralrat und Verbänden der Sinti und Roma zu entschuldigen, vor allem aber die sofortige Korrektur dieser fatalen – eben an rassische und politische Geringschätzung früher Zeiten erinnernde – Ignoranz bekannt zu geben.

    Nein, es ist alles in allem kein Planungsfehler! Es ist ein Vergehen!
    Eine Schändung des Gedenkens der Ermordeten unter der deutschen NS-Herrschaft in Europa und nicht zuletzt auch der Glaubwürdigkeit der Mahnkultur der Bundesrepublik Deutschland in historischer Verantwortung für die vom Deutschen Reich begangenen Völkermord- und Kriegsverbrechen.

    Nehmen Sie gerne meine Unterschrift zu den Erstunterzeichner:innen
    Prof. Dr. Fanny-M. Reisin, ehm. Präsidentin Internationalen Liga für Menschenrechte e. V.

  12. Ich unterschreibe gerne den Brief.
    Prof. Dr. Katrin Kohl, Faculty of Medieval and Modern Languages, University of Oxford

  13. Christian Johnsen

    Die Ignoranz der Plamenden und der Verantwortlichen bei Bahn und Politik kann so nicht hingenommen werden.

  14. Ich stehe hinter jedem Wort in diesem Brief. Dieses Mahnmal muss bleiben!
    Als letzte Ehre für diese Menschen, aus Respekt vor diesen Menschen und auch aus Respekt vor den Überlebenden und ihren Nachkommen.

    Wir haben ja schon wieder diese LAGER, die abgeschafft werden müssen. Dafür kämpfe ich mit Gleichgesinnten bereits. Wir hoffen, den Kampf gegen diese Politik zu gewinnen.

  15. Godrie-lanoe

    Ich unterschreibe gerne den Brief.
    Godrie-lanoë Antoine

  16. Jag skriver under. Det får inte upprepas

  17. Janine Christine Rutkowski

    Ich unterschreibe, als Sinteza und als eine der Kreisvorsitzenden von die Linke Minden

  18. Katharina Kaden

    Selbstverständlich unterstütze ich den Kampf um den Erhalt des kompletten Mahnmals in seiner jetzigen Form! Es geht alle an, dass diese skandalösen Pläne nicht in die Tat umgesetzt werden! Es ist ein Mahnmal für die Vergangenheit und die Zukunft!

  19. Die Auseinandersetzung mit der Geschichte der Sinti und Roma in Deutschland und Europa hat ihren festen Platz in der rassismuskritischen Migrationspädagogik der Jugendbildungsstätte Unterfranken. Einen ebenso festen Platz muss das Mahnmal in Berlin behalten. Wir unterstützen den Protest und appellieren an die Deutsche Bahn, Pläne fallen zu lassen, die das bestehende Mahnmal in Frage stellen.

    Stefan Lutz-Simon
    Leiter der Jugendbildungsstätte Unterfranken

  20. Wilhelm Behrendt

    Das Mahnmal muss bleiben, damit wir die Opfer erinnern und würdigen und die Geschichte
    der Sinti und Roma aufarbeiten können.

    Wilhelm Behrendt, Projektwerkstatt „Spurensuche“, Dransfeld

  21. Die Geschichtswerkstatt Göttingen e. V. unterstützt den Aufruf. Das Mahnmal der im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas muss bleiben!

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