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Wir müssen endlich mit den Roma und Sinti reden

Wir müssen endlich mit den Roma und Sinti reden

Anlässlich der Vorstellung des Fortschrittsberichts zur Roma Integration durch die EU-Kommission und des Gutachtens Antiziganismus von RomnoKher erklärt Tom Koenigs, Vorsitzender des Ausschusses für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe:

Wir müssen aufhören, über die Sinti und Roma in Deutschland zu reden. Wir müssen endlich anfangen, mit ihnen zu reden. Nur so können tragfähige Lösungen der gesellschaftlichen Teilhabe entwickelt werden.

Die EU-Kommission hat gestern ihren zweiten Fortschrittsbericht zur Roma Integration vorgestellt und Deutschland die rote Karte gezeigt. Roma Verbände werden bisher nicht in die Entwicklung und Implementierung der Strategie eingebunden. Eigene Budgets für die Integration der Roma werden nicht zur Verfügung gestellt. Einzelne Bundesländer, wie Berlin, gehen hier deutlich weiter, als die Bundesregierung. Diese ignoriert das Problem weiter.

Wie wichtig es wäre, partizipative Formen des Austausches zu entwickeln, zeigt das ebenfalls gestern vorgestellte „Gutachten Antiziganismus“. Antiziganismus ist, wenn mehr als ein Viertel der Deutschen die Position unterstützt, Sinti und Roma aus Innenstädten zu verbannen. Antiziganismus ist , wenn stereotype Bilder der Sinti und Roma in den Medien omnipräsent sind. Antiziganismus ist , wenn Politiker etablierter Parteien sich populistischer antiziganistischer Äußerungen bedienen. Antiziganismus ist, wenn eine Volksgruppe, die ähnlich divers ist wie die Bürger unseres Landes, vereinheitlicht, stigmatisiert und kriminalisiert wird.

In Deutschland, und in ganz Europa, wird die größte europäische Minderheit nach wie vor von der Teilhabe an der Gesellschaft ausgegrenzt. Gleichberechtigte Teilhabe ist nicht einfach, aber es ist Aufgabe der Mehrheitsgesellschaft Institutionen zu schaffen, die mit den Sinti und Roma Formen des Zusammenlebens entwickeln, ohne dass diese ihre kulturelle Integrität aufgeben müssen. Aus einem diffamierenden ‚reden über‘ muss ein partizipatives ‚reden mit‘ werden. Dies ist Aufgabe der Mehrheitsgesellschaft die diskriminiert, nicht der Sinti und Roma, die diskriminiert werden.

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– Sekretariat –

Tom Koenigs, MdB

Vorsitzender des Ausschusses für

Menschenrechte und humanitäre Hilfe

Deutscher Bundestag

Platz der Republik 1

11011 Berlin

Tel. 030-227 73335

Fax  030-227 76147

tom.koenigs.ma01@bundestag.de

www.tomkoenigs.de

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